Mittwoch, 18. August 2010

Außerordentlich


Habe man erst einmal, sagte H., die Stadt für eine längere Zeit nicht verlassen und verlasse sie dann doch, kämen einem die selbstverständlichsten Dinge mit einem Mal ganz außerordentlich vor. Zum Beispiel wie sich die Dämmerung, wenn man sie von einem Zugfenster aus betrachte, über das Land lege, wie die weite Landschaft nach und nach in ihr verschwinde, von keiner Lichtquelle erhellt. Nur manchmal sehe man in weiter Entfernung die erleuchteten Fenster eines einsam und verlassen daliegenden Hauses. Auch die Stille auf einem Provinzbahnhof, sagte H., auf dem der Zug halte für eine Weile, sei nicht, wie es ihm früher manches Mal vorgekommen sei, unangenehm und geradezu ohrenbetäubend, sondern plötzlich könne man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es unmöglich sei, dass einem diese Stille, diese hinter allem liegende Dunkelheit nicht fehle, wenn man in der Stadt, umgeben von einem stetigen Rauschen und einem Schmutz aus Licht, immer weitermache, einfach immer nur weitermache.